Kakao - zwischen Mythos, Wissenschaft & Ritual
Kakao-Mythologie
Wie Quetzalcoatl Kakao in die Welt brachte
Viele altamerikanische Mythen ranken sich um die Entstehung des Kakaobaums und wie Kakao oder Schokolade in die Welt gekommen ist. Kakao kommt von “cacahuatl” und lässt sich mit “Kakaobohne” übersetzen; Schokolade stammt von “xocóatl” und bedeutet “bitteres Wasser”. Beide Begriffe sind aztekisch und entstammen der Nahuatl-Sprache – eine Sprache, die heute noch von ungefähr 1,5 Millionen Menschen in Mittelamerika gesprochen wird.
Ein Mythos erzählt, wie Quetzalcoatl („leuchtende Schwanzfederschlange“), eine Gottheit der Tolteken, Azteken und Maya, seine geliebte Prinzessin bei einem feindlichen Angriff verlor. Sie wurde getötet, weil sie einen Schatz, den Quetzalcoatl ihr anvertraut hatte, dem Feind nicht verraten wollte. Ihr Blut tränkte und befruchtete das Land, in dem sie gestorben war. Quetzalcoatl ließ dort den Kakaobaum entstehen, dessen Frucht bitter war wie das Leid, das seine Frau aus Liebe ertragen hatte, stark wie die Tugend, die sie in der Not gezeigt hatte, und rötlich wie das Blut, das sie vergossen hatte.
Ein Mythos, der bereits auf der sprachlichen Ebene eindrucksvoll den ursprünglich bitteren Geschmack der Schokolade, die blutrote Farbe der Kakaofrucht und die Nähe des Theobrama cacao zu den präkolumbianischen Göttern erklärt. Der Mythos erzählt uns auch von der grenzenlosen Liebe – über den Tod hinaus & repräsentiert im Kakao. …