Was bedeutet eigentlich Rohkakao?

Eine Reise zu den Wurzeln unseres Herzensprodukts 

Eine Pflanze mit Tiefe, Wirkung und Geschichte: unser zeremonieller Kakao. Viele nennen ihn Rohkakao – und auch wenn dieser Begriff weit verbreitet ist, trägt er einen kleinen Mythos in sich. Denn wirklich „roh“ im Sinne von völlig unbehandelt ist kein Kakao – und das aus gutem Grund. Vielleicht hast du ihn schon getrunken – diesen einen, besonderen Kakao. Vielleicht begleitet er dich durch frühe Morgen, tiefe Atemzüge oder offene Gespräche. Vielleicht hast du ihn zwar noch nicht getrunken, aber schon von ihm gehört.

Was ihn besonders macht, liegt nicht nur in seiner Herkunft, sondern auch in seiner achtsamen Verarbeitung. Und genau da beginnt oft ein Missverständnis.

Rohkakao

 

Der Mythos vom „ungerrösteten“ Kakao

Viele Menschen glauben, Rohkakao sei gleichbedeutend mit „ungerröstetem“ Kakao – also einer Bohne, die niemals Hitze gespürt hat. Doch das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Schon während der Fermentation – dem allerersten Schritt nach der Ernte – entstehen Temperaturen von über 65 °C. Diese Wärme ist keine industrielle Zufuhr, sondern das Ergebnis natürlicher mikrobieller Prozesse.

Und sie ist essenziell: Ohne Fermentation bleibt der Kakao bitter, schwer verdaulich und in seiner Wirkung unausgereift.

Deshalb gilt: Es gibt keinen „rohen“ Kakao im Sinne von vollständig unbehandeltem Kakao. Was viele als Rohkakao bezeichnen – und was wir als zeremoniellen Kakao lieben – ist ein sorgsam verarbeitetes Naturprodukt. Mit Gefühl, mit Verantwortung. Kein Rohkostprodukt im dogmatischen Sinne, aber eine Pflanze, der man ihre Kraft gelassen hat.

 

Warum unser zeremonieller Kakao nicht unbehandelt ist

So pur und naturbelassen unser zeremonieller Kakao auch ist – ganz „roh“ im Sinne von unbehandelt darf er nicht sein. In der Europäischen Union, insbesondere in Deutschland, ist es gesetzlich vorgeschrieben, Kakaobohnen vor dem Verkauf thermisch zu behandeln. Das geschieht entweder durch eine schonende Röstung oder durch Heißdampf – zwei Verfahren, die natürliche Keime reduzieren und die mikrobiologische Stabilität sichern.

Und das hat gute Gründe:
• Unbehandelter Kakao kann Schimmelsporen oder Bakterien enthalten
• Beim Transport durch wechselnde Klimazonen verändert sich das mikrobiologische Milieu
• Ohne thermische Behandlung kann Kakao schwer verdaulich sein und sensible Reaktionen auslösen

Achtsamkeit bedeutet für uns nicht, jede Form von Wärme auszuschließen. Sondern: der Pflanze auf eine Weise zu begegnen, die sowohl ihre Kraft bewahrt – als auch deine Sicherheit schützt.

Was ist dann roh am Kakao?

Rohkakao ist nicht das Gegenteil von geröstetem Kakao. Vielmehr steht „roh“ für eine Haltung der Achtsamkeit: für Respekt vor der Pflanze, für eine Verarbeitung, die das Wesentliche erhält, statt es zu verändern. Ein hochwertiger Kakao – ob als ganze Bohne, Bruch oder Drop – darf fermentieren, darf atmen, darf Wärme erleben. Aber auf sanfte Weise. Ohne industrielle Verkürzung, ohne chemische Eingriffe.

Was ihn besonders macht:
• Verwendung der ganzen Bohne – keine stark verarbeiteten Zwischenformen
• keine Alkalisierung (Dutching), keine Pottasche oder Ammoniumverbindungen
• schonende Röstung bei möglichst niedrigen Temperaturen
• Erhalt wertvoller Pflanzenstoffe wie Theobromin, Magnesium, Flavonoide
• Verarbeitung in kleinen Chargen – mit Hand, Herz und Erfahrung

Ein solcher Kakao bewahrt nicht nur die ursprüngliche Aromenvielfalt – er bleibt auch reich an aktiven Inhaltsstoffen. Und genau darin liegt seine Kraft: natürlich, klar und spürbar.

Inhaltsstoffe, die wirken – sanft, tief und ganzheitlich

Theobroma cacao – „Speise der Götter“. Schon die alten Kulturen Mittelamerikas wussten um die Kraft dieser Pflanze. Kakao war für sie Medizin, Ritual und Begleiter auf inneren Wegen. Und auch heute spüren wir: In seiner naturbelassenen Form steckt in Kakao mehr als Geschmack. Er enthält Stoffe, die auf Körper und Geist wirken – sanft, aber spürbar:

Theobromin – wirkt ähnlich wie Koffein, aber ruhiger. Es regt an, ohne aufzuputschen. Öffnet, statt zu drängen.
Magnesium – unterstützt Muskeln, Nerven und das Herz. Besonders in Zeiten, in denen der Körper nach Erdung ruft.
Flavonoide – sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung.
PEA (Phenylethylamin) – auch bekannt als „Liebesstoff“. Wirkt stimmungsaufhellend und kann das Gefühl von Verbundenheit verstärken.
Tryptophan – eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin.

Diese Stoffe können dann wirken, wenn der Kakao mit Sorgfalt begleitet wurde – nicht überhitzt, nicht verfälscht, nicht industriell geglättet. Genau deshalb ist die Frage nach der Verarbeitung so zentral, wenn wir von Rohkakao sprechen.

 

Woher unser Kakao kommt – und wofür wir stehen

Ein hochwertiger Kakao beginnt nicht bei der Röstung – sondern bei der Art, wie und wo er wächst. Unsere Bohnen stammen aus lebendigen Agroforstsystemen, in denen der Kakao gemeinsam mit anderen Pflanzen gedeiht: Bananen, Schattenbäume, Wildpflanzen.

Diese Vielfalt stärkt die Pflanze, schützt die Böden, bewahrt Lebensräume – und bringt eine Qualität hervor, die nicht messbar, aber spürbar ist.

Unser Weg mit Kakao basiert auf:
• langfristigen Partnerschaften mit kleinbäuerlichen Strukturen
• direktem Handel auf Augenhöhe
• fairen Preisen und respektvollen Bedingungen
• transparenter Herkunft – von der Bohne bis zur Tasse
• handwerklicher Verarbeitung statt anonymer Masse

Kakao ist für uns nicht einfach ein Produkt. Sondern eine Brücke zwischen Menschen, Orten, Zeiten – und manchmal auch zwischen dir und dir selbst.

Kakaobauer

Kein Trend. Kein Dogma. Sondern ein bewusster Weg.

Was viele Rohkakao nennen, ist für uns ein Versprechen an die Pflanze – und an die Menschen, die mit ihr in Berührung kommen. Nicht jede Röstung ist ein Problem. Nicht jede Hitze ein Widerspruch. Aber jede Entscheidung in der Verarbeitung zählt. Unser zeremonieller Kakao ist ehrlich, klar und so naturbelassen wie möglich – ohne Kompromisse bei Qualität oder Sicherheit.

Wer ihn trinkt, trinkt nicht nur ein Getränk. Sondern entscheidet sich für Bewusstheit statt Beliebigkeit. Für Tiefe statt Tempo. Für Verbindung statt Verbrauch.

 

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